Archaeopteryx (deutsch/englisch)

In seiner Evolutionstheorie war Charles Darwin 1859 davon ausgegangen, dass es bei der Entstehung der Arten zu Übergangsformen kommt. 1861 brachte zunächst nur eine einzige Feder H. von Meyer auf die Spur des Archaeopteryx, von dem es inzwischen zehn Nachweise gibt. Als Bindeglied („missing link“) zählt der Archaeopteryx zu den berühmtesten Fossilien der Welt und gilt als einer der wichtigsten Belege für die Richtigkeit von Darwins Evolutionstheorie.
Den zweiten komplett entdeckten Urvogel hatte jener Carl Vogt (1817 – 1895) untersucht, den Karl Marx als „kleinuniversitären Bierpolterer“ kritisiert hatte. In der deutschen Universitätsstadt Gießen geboren, hatte Vogt zusammen mit seinem Vater aus politischen Gründen flüchten müssen. Später wurde er, offenbar dank Justus von Liebigs Fürsprache, als Zoologie-Professor in seine Heimatstadt berufen – und schon bald wieder seines Postens enthoben, nachdem die „Revolution von 1848“ ein jähes Ende fand: Vogt war Abgeordneter der „Linken“ im Frankfurter
Paulskirchenparlament gewesen und einer der fünf „Reichsregenten“.
Erneut mußte er flüchten und wurde Professor und Rektor an der Universität Genf. Auch dort war er politisch aktiv und wurde u.a. in den Nationalrat der Schweiz gewählt. – Obwohl Vogt Deutscher war, ist seine Arbeit über den weltberühmten Archaeopteryx zwar 1879 in französischer und 1880 in englischer Sprache, jedoch zuvor nie in deutscher Sprache erschienen.

Kelkheim/Taunus 2005, ca. 80 Seiten, 2 SW-Abb., farb. Einband, DIN A 5
ISBN 3-938098-23-6
Ladenpreis: 12,80 Euro

Rezensions-Auszug:
„Carl Vogt (1817-1895) war einer der herausragenden Forscher, Zoologen und Geologen des 19. Jahrhunderts… Von ihm stammen auch die ersten ausführlichen Beschreibungen des Berliner Archaeopteryx… Diese Urvogel-Arbeiten sind durchwegs wenig bekannt und – wenn überhaupt – nur schwer auffindbar. Es ist ein großes Verdienst des Schmitz-Verlages, eine dieser wissenschaftshistorisch sehr bedeutendsamen Arbeiten im November 2005 als englischsprachiges Reprint mit einer neuen deutschen Übersetzung herausgebracht zu haben… Gerade im Hinblick auf die gegenwärtige Archaeopteryx-Diskussion, zu der nicht zuletzt die Bekanntgabe des 10. Urvogels einiges beiträgt, sollte Vogts Publikation zur Pflichtlektüre jedes an der Thematik Interessierten gehören… Die Veröffentlichung ist alleine schon wegen des englischen Reprints für den wissenschaftshistorisch und paläontologisch interessierten Leser unbedingt empfehlenswert. Der Preis ist erfreulich günstig.“
Helmut Tischlinger in „Archeopteryx“ 23, Eichstätt 2005, S. 109

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