Anna Ovena Hoyer (1584 – 1655) und ihre Emigration von Nordfriesland nach Schweden

Die norddeutsche Dichterin der Barockzeit Anna Ovena Hoyer (1584 – 1655) war die Schwiegertochter des bekanntesten Stallers auf Eiderstedt Caspar Hoyer, nach dem der einzige Herrensitz an der Westküste, Hoyerswort, benannt ist. Obwohl Anna Ovens von ihren Eltern ein ungewöhnlich hohes Vermögen geerbt und im Alter von 15 Jahren den wesentlich älteren, seinerseits reichen Sohn und Amtsnachfolger von Caspar Hoyer geheiratet hatte, emigrierte sie, seit 1622 verwitwet und angeblich „Sektiererin“, um 1632 völlig verarmt nach Schweden. Dort hinterließ sie ihre „Stockholmer Liederhandschrift“, die dank der „Kungl. Bibliothek“ im Zuge dieser Studie nach über 350 Jahren zumindest als Kopie in ihre nordfriesische Heimat zurückgekehrt ist.
In diesem Buch wird die These entwickelt: Gegen den in seiner Amtszeit reich gewordenen Staller Caspar Hoyer war vier Jahre nach dessen Tod vom hoch verschuldeten Gottorfer Herzogshaus – als einer von mehreren vergleichbaren Prozessen – ein Amtsmissbrauchsverfahren eingeleitet worden, aus dem Jahrzehnte lang Regressforderungen gegen dessen Erben abgeleitet wurden; und zu jenen zählte, nach dem Tod ihres Mannes Hermann, auch Anna Ovena Hoyer. Sie verlor durch eine Prozesslawine ihr gesammtes Vermögen als „Sektiererin“ diffamiert auch ihren „guten Ruf“, ihre nunmehr obrigkeitskritischen Werke wurden als die einer „Ketzerin“ verboten, sie emigrierte verbittert nach Schweden und kämpft mit ihrem literarischen nachlass seit Jahrunderten um ihre „Rehabilitation“.

ISBN 978-3-938098-93-6
DIN A 5, 344 Seiten
Paperback
LP 24,– €

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